ZurückNährstoffmangel bei Cannabis: Leitfaden zur Symptomidentifikation
30.06.2025

Ausgewogene Ernährung ist auch beim Marihuanaanbau der Schlüssel zum Erfolg. Wenn deine Pflanzen nicht bekommen, was sie brauchen, weil du es ihnen nicht lieferst oder sie nicht in der Lage sind, es aufzunehmen, treten schnell die ersten Mangelsymptome auf – und auf die solltest du achten!
Man könnte sagen, dass uns die Pflanzen in ihrer eigenen Sprache davor warnen, dass etwas nicht stimmt. Diese Signale mit Kennerblick deuten zu können ist absolut entscheidend: Wenn du es schaffst, sie rechtzeitig zu erkennen, kannst du den Mangel vielleicht beheben, bevor deine Ernte allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird. In diesem Leitfaden bringen wir dir bei, die Anzeichen der häufigsten Nährstoffmängel bei Marihuana (Makronährstoffe und Sekundärnährstoffe) zu erkennen, deren Ursachen zu verstehen und effektive Lösungen für jeden Fall zu finden.
Wodurch entstehen Nährstoffmängel und -Sperren?
Mangelerscheinungen können mehrere Ursachen haben; die häufigsten sind:
Gieβen mit falschem pH-Wert
Stell immer sicher, dass du den pH-Wert der Nährlösung gemessen hast, bevor du gieβt. Wenn der pH-Wert nicht im idealen Bereich liegt, werden die Nährstoffe nicht richtig absorbiert.
- Der pH-Bereich für den Hydroponik-Anbau oder Kokosfasern liegt bei 5,5–6,5, der für Erde bei 6,0–7,0.
Übermäβiges Gieβen
Steht das Substrat zu lange unter Wasser, so können die Wurzeln ersticken und dann nicht mehr in der Lage sein, die Nährstoffe aufzunehmen.
Salzüberschuss im Substrat
Wenn das Gieβwasser zu hart ist, kann es zu einer Sperre durch die Ansammlung von Mineralsalzen im Substrat kommen, die die Wurzeln ebenfalls daran hindert, den Dünger korrekt zu absorbieren.
Schlechtes Substrat
Falls du auf Erde anbaust, dann vergewissere dich bitte, dass es sich um hochwertige, speziell für den Marihuanaanbau gedachte Erde handelt. Die Cannabispflanze benötigt bestimmte Nährstoffe und eine lockere, luftige Bodenstruktur, und die solltest du ihr auch liefern.
Wirklicher Nährstoffmangel vs. Nährstoffsperre beim Marihuanaanbau
Wenn du Mangelerscheinungen feststellst, solltest du als erstes überprüfen, ob es sich um einen tatsächlichen Mangel handelt, sprich, ob der jeweilige Nährstoff NICHT in der erforderlichen Menge im Gieβwasser vorliegt, oder ob es sich um eine Sperre aus den oben genannten Gründen handelt und die Pflanze ihn nicht aufnehmen kann.
Makronährstoffmangel bei Marihuana: Symptome
Wenn deiner Pflanze ein Nährstoff fehlt, weist sie folgende Symptome auf:
Stickstoffmangel
Symptome: Stickstoff (N) (mobil) ist entscheidend für das Wachstum der Cannabispflanze, erleichtert die Chlorophyllproduktion und trägt zum Photosyntheseprozess bei. Bei einem Stickstoffmangel beginnen die Blätter im unteren Pflanzenbereich gelb zu werden, und das Pflanzenwachstum verlangsamt sich.
Die ältesten Blätter im unteren Pflanzenbereich beginnen gelb zu werden.
Phosphormangel
Symptome: Phosphor (P) (mobil) wird für das vegetative Wachstum, die Entwicklung der Wurzelmasse, die Entstehung neuer Triebe und die Blüte benötigt.
Bei einem Phosphormangel bleiben die Blätter klein und verwelken, rollen sich an den Rändern ein und färben sich bläulich oder rötlich. Die Pflanze wächst langsamer und bekommt in fortgeschrittenem Stadium braune Flecken nahe der Mittelrippe.
Kaliummangel
Kalium (K) (mobil) ist ein Makronährstoff, der insbesondere für die Wurzelentwicklung, die Chlorophyllproduktion und die Bildung der Buds wichtig ist.
Symptome: Die Pflanzenentwicklung verlangsamt sich; einige Blätter biegen sich nach unten, wirken wie verbrannt an den Rändern und vertrocknen dann, bis sie ganz braun sind. In späteren Stadien bekommen sie braune Punkte.
Mangel von Sekundärnährstoffen bei Cannabis
Man spricht von „sekundären” Nährstoffen, weil die Pflanze sie in gemäβigten Mengen benötigt, d. h. nicht so viel wie bei Makronährstoffen, aber mehr als bei Mikronährstoffen.
Kalziummangel
Kalzium (Ca) (immobil) stärkt die Zellstruktur der Pflanze und trägt so zur Entwicklung des Pflanzengewebes sowie der Wurzeln bei.
Symptome: Bei einem Kalziummangel wird die Pflanze insgesamt kraftloser, und ihre Blätter verformen sich: Sie kann unregelmäβige Blattränder bekommen, „verbrannte“ und verbogene Blattspitzen usw. Neue Blätter wachsen direkt fehlgebildet und mit blasser Farbe nach, wodurch sie schnell verwelken.
Magnesiummangel
Magnesium (Mg) (mobil) ist an verschiedenen enzymatischen Prozessen in der Pflanze, an der Chlorophyllproduktion und am Photosynthesevorgang beteiligt.
Symptome: Die Anzeichen eines Magnesiummangels bei der Cannabispflanze können zum Teil mit denen eines Stickstoffmangels verwechselt werden, da die alten Blätter im unteren Bereich zu Beginn ebenfalls gelb werden. Es gibt jedoch noch weitere Symptome, die dir helfen, zu identifizieren, ob es sich tatsächlich um einen Magnesiummangel handelt:
- Chlorose auf den Blättern; die Blattadern treten stärker hervor, während das grüne Blattgewebe hell und gelb wird. Auf den ältesten Blättern erscheinen braune oder rötliche Flecken.
- Die Stängel der Pflanze können sich rötlich färben.
- Wird der Mangel nicht ausgeglichen, so intensiviert sich die Chlorose mit der Zeit. Die Blätter werden vollkommen gelb, rollen sich ein und sterben ab.
- Magnesium ist zwar nicht unerlässlich für den Verlauf der Blüte, aber ein Mangel kann weniger dichte und sogar farblose Buds verursachen.
Chlorose auf den Blättern ist eins der ersten Anzeichen für einen Magnesiummangel.
Schwefelmangel
Schwefel (S)(immobil) steht nicht in allzu groβen Mengen auf dem Speiseplan der Cannabispflanze, doch ein Defizit kann sehr wohl zu Entwicklungsproblemen führen, da das Element an der Bildung bestimmter Proteine und Enzyme sowie an der Regulierung von Hormonen und Vitaminen beteiligt ist. Zudem wirkt es auch direkt am Wachstum der Pflanze, der Chlorophyll- und der Terpenproduktion mit.
Symptome: Bei einem Schwefelmangel wirst du feststellen, dass das Wachstum der Pflanze sich verlangsamt und ihre Stiele einen Lila- bzw. der ein oder andere Blattrücken möglicherweise einen Rosaton annehmen. Ein weiteres offensichtliches Symptom ist Chlorose auf den neuen Blättern im oberen Teil der Pflanze, die sich vom Blattgrund aus zu den Spitzen ausbreitet.
Was tun gegen Nährstoffmangel bei Marihuanapflanzen?
Wie weiter oben erläutert, gibt es verschiedene Gründe, die hinter einem Mangel an einem oder mehreren Nährstoffen bei deinen Pflanzen stecken können. Deshalb besteht der der erste Schritt immer darin, die Ursache des Problems festzustellen und sie zu korrigieren:
- Miss den pH-und den EC-Wert der Erde und des Gieβwassers und passe sie ggf. an.
- Untersuche das Wasser, das du benutzt. Ist es zu hart, dann führe eine Wurzelspülung durch, um angesammelte Salze aus dem Substrat zu entfernen.
- Ist dein Substrat hochwertig genug?
- Liefere deinen Pflanzen den Nährstoff, der ihnen fehlt, damit sie sich erholen können, mittels Dünger oder – in einigen Fällen – auch Sprays, die auf die Blätter gesprüht werden.
Einen Nährstoffmangel rechtzeitig zu erkennen und auszugleichen ist absolut entscheidend, um eine üppige, hochwertige Ernte zu bekommen. Wer seinen pH-, EC- und seine Nährstoffwerte im Blick hat, ein gutes Substrat benutzt und sein Wasser behandelt, vermeidet Sperren und potenziert den Ertrag seiner Kultur. Wir können dir also nur noch eine gute Ernte wünschen!